27.5.2019

Corporate Culture Jam Wien: Der Rückblick

Purpose, Partizipation und Transformation waren die zentralen Themen beim diesjährigen Corporate Culture Jam, der am 21.-22. Mai 2019 in der Ankerbrotfabrik Wien stattfand. Es ging um die Frage, wieviel Pose im Buzzword Purpose steckt. Ein zugkräftiger Purpose ist ein guter Start, denn die Sinnstiftung im unternehmerischen Kontext schafft nicht nur Orientierung in transformativen Zeiten, sondern dient auch als Bindemittel für zunehmend dezentrale, agile Organisationen. Wer seine Organisation transformieren will, muss erst die eigenen Leute dafür gewinnen und partizipativ in den Prozess einbinden, um eine starke und durchgängige Identifikation innerhalb des Unternehmens zu erzeugen. Was wir in den zwei Tagen lernten ist, wie wichtig die gemeinsame Ausrichtung und Sinnstiftung ist – nicht nur für bestehende MitarbeiterInnen, sondern auch um neue Talente anzuziehen.

Corporate Culture Jam Impulsvorträge

Warum brauchen wir einen Purpose?

Zwei Unternehmen mit einem starken nachhaltigen bzw. sozialen Purpose - Walter Kreisel, Geschäftsführer W & Kreisel Group und Claudia Winkler, Co-Founderin von good mobile - gaben Einblick in die Wirkkraft eines klar definierten Purpose für die Mitarbeitergewinnung. Wie Purpose, Identität und Unternehmenskultur zusammenspielen, berichteten unsere Kunden Amnesty International, Caritas Magdas, MAM Babyartikel und die RLB Tirol am Beispiel ihrer neuen Arbeitswelten. Dabei wurde sichtbar, warum Raum und die Infrastrukturgestaltung ein Managementinstrument sind und wie diese die Organisationsentwicklung unterstützen können.

Christina Nuss, systemische Beraterin bei Daimler und Sabine Zinke, Arbeitswelt-Expertin bei M.O.O.CON, berichteten über das Organisationsentwicklungsprojekt Leadership 2020 und wie die neue Arbeitswelt bei Daimler die neuen Prinzipien aufgreift und unterstützt. Ein ehrlicher Einblick in Schwarmorganisation, agile Arbeitsweisen, Vertrauen und Selbstverantwortung bei Daimler und die konsequente Anwendung dieser Prinzipien in der Erarbeitung und Umsetzung der neuen Arbeitswelt im Daimler EHO (Engineering Hub Operations). Bauliche- und Changemaßnahmen gingen Hand in Hand und sämtliche Stakeholder im Unternehmen wurden von Beginn an eingebunden. 

Nipun Mehta, Founder von ServiceSpace aus dem Silicon Valley hat uns in seiner Abschlusskeynote tief berührt und eindrucksvoll gezeigt, wie ein starker Purpose den Umgang miteinander revolutionieren kann. Nach zwei Tagen mit spannenden Keynotes, ehrlichen Praxisbeispielen und interaktiven Jam-Sessions bleibt als Ré­su­mé die Zuversicht und Ermutigung, dass Empathie, Nachhaltigkeit, soziales Engagement und Großzügigkeit zentrale Elemente im Purpose vieler Unternehmen sind und sein werden.

 

Workshops

Wie geht Activity Based Working richtig?

Caroline Sturm und Sarah Leuchtenmüller, Workplace Consultants bei M.O.O.CON, leiteten den Hands-On-Workshop "Machen nicht Zuschauen - Das LAB zur Gestaltung Ihrer Arbeitswelt." Eine neue Arbeitswelt bedeutet mehr als eine hübsche Einrichtung oder ein ABW-Konzept (Activity Based Working) einzuführen, sondern die MitarbeiterInnen aktiv in den Prozess der Gestaltung der neuen Arbeitswelt einzubeziehen. Partizipation ist ein zentraler Erfolgsfaktor, damit die neue Arbeitswelt auch angenommen wird und das Konzept aufgeht. Ein wichtiges Tool in der Unterstützung unserer Kunden sind eben auch die begleitenden Workshops, bei dem die Inhalte gemeinsam mit den zukünftigen NutzerInnen erarbeitet werden. Dabei geht es um Fragen wie: "Welche Tätigkeiten verrichten die MitarbeiterInnen, was machen die den ganzen Tag? Welche Umgebung brauchen sie dazu? Ist ein Schreibtisch dafür nötig? Oder brauchen sie Nutzungsmodule, die die Kollaboration fördern, oder solche, die sich für Konzentration eignen? Die Workshops dienen dazu, herauszufinden, was die MitarbeiterInnen brauchen, und geben den zukünftigen NutzerInnen andererseits ein erstes Gefühl, dass es unterschiedliche Flächen geben wird, wo unterschiedliche Tätigkeiten ausgeübt werden können. Der Prozess muss dazu auf jeden Fall zur Kultur und den Werten der jeweiligen Organisation passen, um die Akzeptanz der neuen Arbeitswelt dauerhaft zu sichern.

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