Die Maschinen von Komptech werden nahe Graz und in Slowenien und Deutschland produziert und global von Nigeria bis Taiwan eingesetzt. Aufgrund des Unternehmenswachstums war ein Neubau notwendig, um die Verwaltung zu erweitern und eine Anlaufstelle für internationale Kund:innen zu schaffen. Das neue Headquarter in Frohnleiten, dem bereits existierenden Industriestandort, sollte passen: zu den Menschen und zur Umwelt. In Zeiten mobiler Arbeit ist man ja an den unterschiedlichsten Orten tätig – sei es im Homeoffice, an anderen Standorten oder bei Partner:innen. Doch wenn es darum geht, Herausforderungen zu meistern, ist eine moderne und nachhaltige Arbeitsumgebung der bestmögliche Ort; der place to be sozusagen – oder wie Komptech es nennt: „a place for opportunities“.
Wir haben in einem gemeinsamen Prozess mit Geschäftsführung und den Mitarbeiter:innen die dafür nötigen Gewichtungen erarbeitet. Das neue Gebäude sollte demnach:
Das luftige Atrium sorgt für Transparenz und Überblick. Alle Bereiche sind zentral von hier aus erreichbar. © M.O.O.CON | Foto: Studio KoekartDas Gebäude steht sowohl Kund:innen als auch Mitarbeiter:innen offen – ohne strikte Trennung. Blue collar- und white collar-Mitarbeiter:innen werden in gemeinsamen Bereichen, die Austausch und Verpflegung anbieten, zusammengebracht. So wurden offene Flächen konzipiert, wo alle – bis hin zu den Kund:innen – zusammenkommen können.
Die bereits bestehenden Gebäude werden nun für die geplante Komptech Academy und die Lehrlingsausbildung umgestaltet.

Die ökologische Bilanzierung ist ein wichtiger Aspekt des Projekts. Als Richtschnur für das gesamte Handeln des Unternehmens dienen die SDGs, die auch der Neubau widerspiegelt, indem er als CO2-neutral konzipiert ist. Der nachhaltige Bau ist auf eine Zertifizierung nach DGNB-Gold und Klimaaktiv-Gold ausgerichtet.
Wie wird das erreicht? In der CO2-Bilanzierung werden verschiedene Phasen berücksichtigt, von der Herstellung der Materialien über den Betrieb bis hin zur möglichen Demontage nach 50 Jahren. Die verwendeten Materialien und die Bauweise sind darauf ausgerichtet, Emissionen zu minimieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Auswahl von Materialien, die gut recycelbar sind. Auch gebrauchte Produkte und Wertstoffe finden Anwendung.
Auch im Aussenbereich setzen sich die offen gestalteten Flächen fort. Auch hier ist jede:r herzlich willkommen. © M.O.O.CON | Foto: Studio KoekartDarüber hinaus wird ein Großteil der benötigten Energie vor Ort produziert und nur ein kleiner Teil muss zugekauft werden. Das ist konkret durch die eigene Photovoltaik am Dach möglich, aber auch durch die Abwärme der benachbarten Papierfabrik. Hier wird sich der Vorteil des Industriestandorts zunutze gemacht: da wird Abwärme produziert, dort wird Abwärme gebraucht. So kann eine klimaneutrale Synergie entstehen.
Die Architektur des neuen Gebäudes macht die Unternehmensidentität von Komptech sichtbar. Der Kreislaufgedanke zieht sich als roter Faden durch die Gestaltung und soll auch für Außenstehende leicht begreifbar sein. Es kamen Materialien zum Einsatz, die beim Erzeugen der Maschinen abfallen oder welche, die bereits ausgedient haben. So wurden etwa eine Walze aus einer Maschine als Deko-Element, ein Tisch aus einem Trommelsieb als Workbench-Modul und die Füllung der Theke in der Kantine bzw. im Empfangsbereich mit Bruchglas oder Metallspänen eingesetzt. Das verdeutlicht, was das Unternehmen tatsächlich macht, gibt gleichzeitig den Produkten neues Leben und sie stiften Identität. Wer als Kund:in zur Komptech kommt, soll die angewandte Kreislaufwirtschaft erkennen können.
Zusätzlich fördern die offenen Büroflächen und das Sharing-Konzept die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Mitarbeiter:innen und Kund:innen. So kann das Unternehmen eine Kultur auf Augenhöhe erlebbar machen.
Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit durch CO2-Reduktion und Kreislauffähigkeit setzt Komptech neue Maßstäbe und zeigt, wie die Werte und der Kernprozess des Unternehmens durch den Neubau begreifbar werden.

