Halpern & Prinz* Wien | Österreich
Tradition und New Work – (wie) geht das?

Wenn – frei nach Heraklit – Veränderung tatsächlich das einzig Beständige im Leben ist, dann ist vielleicht die Beständigkeit unsere größte Herausforderung. Das trifft sicherlich auch auf viele Unternehmen zu, die in einer langjährigen und klassischen Tradition stehen. Zweifellos unterliegen sie Veränderungen, denn Menschen entwickeln sich und ihre Arbeitsfelder erweitern sich. Wie aber vereint man Veränderung und Beständigkeit, um zeitgemäß zu bleiben?

Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei Halpern & Prinz nutzte einen Generationenwechsel in der Geschäftsführung als Chance eine neue Identität zu formulieren. Diese sollte auch in einem anders gedachten Büro ihren Ausdruck finden. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder die alte Kanzlei umzustrukturieren oder einen völlig neuen Weg zu gehen, der in einem anderen Standort mündet.

 

Zeitraum

2018 - 2021

Grösse

1.100 m²

Mitarbeiter_Innen

40

Besonderheiten

Traditionsreiche Kanzlei in neuem Kleid

 

Change ist Erneuerung in Struktur und Raum

Wenn sich die Führungsebene ändert, kann viel in Bewegung kommen. Das betrifft aber nicht immer den Raum, der an sich das einzig statische Element in einem ansonsten dynamischen Gefüge ist. Halpern & Prinz wurde in den 1950ern gegründet und hatte über viele Jahre hinweg denselben Standort in repräsentativer Lage Wiens. Das hat für ein traditionsreiches Unternehmen einen wichtigen Stellenwert. Daher war auch der Wunsch vorerst den bestehenden Standort auf seine Potenziale hin zu untersuchen. Bereits 2018 haben wir dazu ein erstes Konzept mit einer NutzerInnengruppe entwickelt, das erste Schritte im ursprünglichen Büro umsetzte. Diese Impulse waren und sind von einer neuen, abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit geprägt, die räumlich in einem Sharing-Konzept seinen Ausdruck findet.

Bernhard Herzog, Partner bei M.O.O.CON

Wir sprechen dann von Entwicklung, wenn sich Dinge nicht nur verändern, sondern die Veränderung auf ein Ziel ausgerichtet ist.

Neues Arbeiten lädt ein, neue Wege zu gehen

Prozesse neu zu denken, wenn man nicht dazu genötigt wird, ist nicht selbstverständlich. Es liest sich daher vielleicht wie ein gewaltiger Bruch, als sich Halpern & Prinz im Sommer 2019 – also noch bevor Corona uns weitläufig die Unabhängigkeit der Büroarbeit vom tatsächlichen Büro gelehrt hat – schlussendlich nicht nur für eine neue Art der Zusammenarbeit, sondern auch für einen neuen Standort entschieden hat. Dieser ist nun im Quartier Belvedere, einem modernen, aufstrebenden Viertel nahe dem Hauptbahnhof, das ganz anders ist als die ehrwürdige Atmosphäre des zuvor „bewohnten“ Altbau-Zinshauses. Damit ist die Loslösung vom Alten komplett.

Armin Knaus, M.O.O.CON Projektleiter

Die Anforderungen des Arbeitsalltags haben sich in den letzten Jahren für fast alle verändert. Das regt dazu an den Raum neu zu denken.

Für ein Unternehmen, das sich auf historische und juristische Fakten stützt, mag New Work – einer der Megatrends unserer Zeit – nicht unbedingt zwingend erscheinen. Wer sich aber verändern möchte, ist gut beraten sich die Frage nach den Entwicklungszielen zu stellen und darauf zu reagieren. Der Fokus unseres Kunden liegt auf Qualität und langjährigen KlientInnenbeziehungen, aber auch auf einem modernen, dynamischen Team, das den komplexen Aufgabenstellungen der heutigen Zeit gewachsen ist. Um die passenden, neuen MitarbeiterInnen zu finden und mit diesen wachsen zu können, ist eine attraktive, zeitgemäße Arbeitsumgebung mit flexiblen Arbeitslösungen mittlerweile unumgänglich. Die Aufgabe war demnach die alte Kanzlei neu zu gestalten: repräsentativ, hochwertig und attraktiv.

Tradition trifft auf Sharing

Im Juli 2019 wurde der neue Mietvertrag unterzeichnet. Der eigentliche Umzug fand aber erst im Februar 2021 statt. Das Konzept entstand also wohl vor der Pandemie, erfuhr aber erst seine Umsetzung, während und nachdem Corona die Welt veränderte. Der Büroalltag hatte sich natürlich bereits in den Jahren zuvor massiv gewandelt. Die zahllosen gebundenen Nachschlagewerke der Kanzlei etwa, sind den digitalen Lösungen gewichen (zumindest in ihrer Anwendung). Auch Kommunikation wird anders geführt und hat einen zunehmend zentralen Stellenwert bekommen. Daher rücken die Kommunikationszonen der Büros im Allgemeinen immer mehr in den Mittelpunkt und auch bei Halpern & Prinz ist die Lounge als Treffpunkt das Herzstück der neuen Fläche.

Jetzt haben wir alle Möglichkeiten zu lernen und auf die Veränderungen, die die Corona-Pandemie in den Arbeitsalltag gebracht hat, zu reagieren. Das flexible Bürokonzept ermöglicht uns das.

Stefan Hillbrand, Geschäftsführer und Partner, Halpern & Prinz

Activity Based Working in der Anwendung

Konkret nutzen – neben einigen wenigen zugeordneten Arbeitsplätzen – die MitarbeiterInnen den Großteil des Büros gemeinsam, teilen sich auch die Schreibtische. Grundsätzlich wählen die KollegInnen ihren Arbeitsplatz also täglich frei, um so flexibel auf ihre augenblicklichen Bedürfnisse reagieren zu können. 31 Menschen teilen sich aktuell 22 Arbeitsplätze. Damit das funktioniert, wurden Arbeiten am Arbeitsplatz, Zusammenarbeit, Vernetzen und konzentrierte Arbeit auch räumlich getrennt. Es gibt neben Schreibtischen auch Kojen, Besprechungsräume, Fokusräume und -boxen als frei wählbare Arbeitsmöglichkeiten. Und die Schaukel im Workshop-Raum, inmitten des gediegenen Corporate Designs, dient als Intervention, die das Denken oder miteinander Sprechen in Bewegung und doch vor Ort eröffnet.

Was hier umgesetzt wurde, war für viele Unternehmen erst durch das, im ersten Lockdown 2020 eingeführte, „Homeoffice für alle“ denkbar. Mit der Rückkehr ins Büro stehen daher zukünftig mehrere Möglichkeiten zur Verfügung wie Arbeiten funktionieren kann: im Sharing, ortsungebunden, flexibel und schön.

Projektteam

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Bernhard Herzog

Armin Knaus

Marion Gleiss

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